In vielen Apple-freundlichen Haushalten wird sich sicherlich auch die hauseigene Set Top Box des Unternehmens, das Apple TV (Amazon-Link), befinden, um Videoinhalte zu streamen, Spiele zu spielen, Musik zu hören und weitere Apps zu nutzen. Doch wie ist es beim Apple TV um den Datenschutz bestellt? Diese Frage hat sich das Team von Ars Technica auch gestellt, und präsentiert nun in einem Artikel Antworten.
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So viel kann man bereits vorwegnehmen: Das Apple TV ist alles andere als eine Datenkrake und wird daher von Ars Technica als erste Wahl für Personen angeführt, die Wert auf Sicherheit und Datenschutz legen. Damit dürfte das Apple TV einen kompletten Gegenpart zu vielen anderen Streaming-Geräten weiterer Hersteller, beispielsweise von Amazon oder Waipu.tv, bieten, die auf ein Android-basiertes System setzen.
Zum einen berichtet Ars Technica, dass Apple TV-Geräte keine automatische Inhaltserkennung, auch bekannt als ACR (Automatic Content Recognition), verwenden. ACR ist eine Technologie zur Nutzerverfolgung, die von fast allen Smart TV- und Streaming-Geräten genutzt wird. Darüber hinaus gibt es nur eingeschränkte Werbung und eine verbesserte Privatsphäre bei Apple, die sich auch schon im Installationsprozess einrichten lässt.
„Eine der einfachsten Möglichkeiten, mit denen Apple TVs für mehr Datenschutz sorgen, ist der Einrichtungsprozess, bei dem du Siri, die Standortverfolgung und das Senden von Analysedaten an Apple deaktivieren kannst. Während der Einrichtung haben Nutzer außerdem mehrfach die Möglichkeit, die Daten- und Datenschutzrichtlinien von Apple zu überprüfen. Standardmäßig ist auch die Funktion der Boxen, Spracheingabedaten an Apple zu senden, deaktiviert.“
tvOS ab v14.5 erschwert das Tracking durch Drittanbieter
Bei vielen anderen Streaming-Geräten müssten User laut Ars Technica mehrere Seiten mit Einstellungen aufrufen, um ein ähnlich datenschutzfreundliches Ergebnis zu erzielen – was die meisten Menschen wohl wahrscheinlich nicht tun würden. Apple TV-User könnten zudem steuern, welche Apps auf die Bluetooth-Funktion, Fotos, Musik und HomeKit-Daten, sowie auf das Mikrofon der Apple Remote zugreifen dürften.
„Der Ansatz von Apple schafft eine Verteidigungslinie gegen Schnüffelei, selbst für diejenigen, die sich nicht bewusst sind, wie invasiv Smart-Geräte sein können. Apple TVs mit tvOS 14.5 und höher erschweren auch das Tracking durch Apps von Drittanbietern, indem sie verlangen, dass solche Apps eine Berechtigung einholen müssen, bevor sie Nutzer tracken können.“
Dies sei auch dem Umstand geschuldet, dass Apples Geschäftsmodell, anders als vielen weiteren Konkurrenten am Markt, nicht vom gezielten Verkauf von Werbung abhängig sei, erklärt RJ Cross, Direktor des Verbraucherdatenschutzprogramms bei der Public Interest Research Group (PIRG), gegenüber Ars Technica. Er persönlich vertraue Apple in Bezug auf seine Daten mehr als anderen Technologieunternehmen.
Nutzt man das Apple TV mit einer Apple ID, oder verwendet man auch die Apple TV-App (App Store-Link) von Apple, werden zusätzliche Daten vom Nutzer bzw. der Nutzerin gesammelt. Über den Apple-Account werden laut der Datenschutzrichtlinie des Unternehmens „Daten über Ihre Aktivitäten und Ihre Nutzung“ von Apple-Angeboten, darunter „App-Starts innerhalb unserer Dienste …; Browserverlauf; Suchverlauf; [und] Produktinteraktion“ gesammelt. Auch Transaktionsinformationen beim Kauf von Services, Konto-, Geräte-, Kontakt- und Zahlungsinformationen können erhoben werden. „Angesichts der Art von Daten, die für die Funktion eines Apple-Kontos erforderlich sind, ist dies alles nicht überraschend“, berichtet Ars Technica.
Es ist nach Angaben von Ars Technica zwar davon auszugehen, dass auf anderen Geräten wie dem iPhone oder Mac deutlich mehr Daten gesammelt würden – da diese aber durch die Apple ID mit dem Apple TV verknüpft seien, sei sich Apple bewusst, dass alle Daten, die man beispielsweise aus iPhone-Aktivitäten gesammelt habe, auch für die nutzende Person des Apple TVs gelten würden.
„Diese Datennutzung ist weniger invasiv als die anderer Streaming-Geräte, die möglicherweise Ihre Aktivitäten verfolgen und diese Daten dann an Drittanbieter verkaufen. Einige Menschen könnten jedoch Bedenken haben, dass ihre Aktivitäten verfolgt werden, um einem milliardenschweren Konzern zu nützen.“
Persönliche Empfehlungen für mehr Datenschutz deaktivieren
Bei der Verwendung der Apple TV-App trackt Apple für persönliche Empfehlungen auch, „was Sie sich ansehen, Ihre Einkäufe, Abonnements, Downloads, Ihr Surfverhalten und andere Aktivitäten in der Apple TV App“. Personalisierte Empfehlungen lassen sich deaktivieren, allerdings nicht in der App selbst, sondern über Apps -> TV -> Wiedergabeverlauf verwenden -> AUS auf dem Apple TV. Leider ist diese Funktion nicht standardmäßig deaktiviert, dafür aber die Standortverfolgung, die es Apple ermöglichen würde, geografisch relevante Werbung anzeigen zu lassen. Anders als bei weiteren TV-Betriebssystemen wie Roku OS oder LGs webOS werden unter tvOS von Apple allerdings keine Anzeigen auf dem Startbildschirm oder bei der Anzeige von Bildschirmschonern ausgespielt.
Wer auf dem Apple TV für eine Siri-Sprachunterstützung aktiviert, sollte sich bewusst sein, dass gemäß der Datenschutzerklärung in den Einstellungen des Apple TVs alle Siri-Anfragen an die Server von Apple übertragen werden. Entscheidet man sich dafür, Siri-Daten zur „Verbesserung von Siri und Diktat“ zu verwenden, speichert Apple die Audiodaten. Wenn man sich dagegen entscheidet, werden keine Audiodaten gespeichert. Darüber hinaus gilt laut Ars Technica:
„Apple verspricht, Siri und Sprachdaten nicht zum Erstellen von Marketingprofilen oder zum Verkauf an Dritte zu verwenden, hat sich jedoch nicht immer an diese Verpflichtung gehalten. Im Januar erklärte sich Apple bereit, 95 Millionen US-Dollar zu zahlen, um eine Sammelklage beizulegen, in der Siri vorgeworfen wurde, private Gespräche aufgezeichnet und an Dritte für gezielte Werbung weitergegeben zu haben. Im Jahr 2019 berichteten Auftragnehmer, dass sie private Gespräche und aufgezeichnete Sexszenen über von Siri gesammelte Audioaufnahmen gehört hätten.“
Angesichts dieser Auswertungen kommt Ars Technica zu dem Schluss, dass das Apple TV und das damit verbundene tvOS derzeit „privater als die meisten Alternativen“ seien. Technisch gesehen wäre es für Apple möglich, aufdringliche Tracking-Funktionen oder Werbung in die Apple TV-Boxen zu integrieren. Wenn Apple aber die eigenen Richtlinien weiter befolgen will, sollten die meisten der gesammelten Daten intern bleiben und nicht an Dritte weitergegeben werden.
“Wenn Apple aber die eigenen Richtlinien weiter befolgen will, sollten die meisten der gesammelten Daten intern bleiben und nicht an Dritte weitergegeben werden”
Mir kommt es so vor, als wäre genau das der EU nicht so wirklich recht.
Welch Unsinn. Genau das ist es was die EU will. Na ja EU Bashing scheint halt gerade angesagt zu sein in gewissen Kreisen.
Zu doof, dass die meisten datenbewussten User Apple aus dem Weg gehen, weil man da ja „keine Kontrolle“ über die eigenen Daten hat. 🤷🏼
So langsam sollten sie mal einen Nachfolger rausbringen, 2022 ist schon ein Weilchen her. Ich möchte ein zweites und würde ungern das alte kaufen
Was soll denn da so spektakuläres neues kommen? Für Streaming von Serien und Filmen ist es vollkommen ausreichend. Und so lange kein neues Modell auf den Markt kommt braucht man auch keine Sorge davor haben, das auf dem alten Gerät irgendwas nicht mehr funktioniert.
Es soll nichts spektakuläres Neues kommen, neuer Prozessor ein wenig mehr Leistung. Momentan steckt da das iPhone 13 Pro unter der Haube. Ich sag nicht mal das es jedes Jahr ein neues Gerät geben soll aber jedes 2 Jahr wär schon in Ordnung
Das dürfte auch das Sky/ Wow Problem sein, die Teile sind nicht so gesprächig wie die Androiden .
Nachfolger ??? warum selbst das 1. ATV 4 Full-HD wird noch mit Updates versorgt. Wenn ich mir den Amazon Schrott anschaue kommen eher neue raus als richtige Software Updates.
Ich liebe meinen Apple TV. Das Ding läuft und läuft. Den Amazon Ding. Ist nach einem Jahr so langsamer geworden 🤮